1. BL Nord LP / 6. WK Tag – "Es ist geschafft" Das Team aus Schirumer Leegmoor bleibt erstklassig

Schirumer Leegmoor 1BL EndkampfAlles oder nichts, Sekt oder Selters! Unter diesem Motto konnte man wohl das letzte Wettkampfwochenende der Saison 2019/2020 zusammenfassen. Mit einer guten Ausgangsposition auf unsere beiden Kontrahenten aus Brühl und Uetze im Kampf um den Klassenerhalt, ging es am Wochenende nach Wathlingen.

 

Am Samstag durften wir wieder einmal den Abendwettkampf gegen den Gastgeber bestreiten. In diesem Fall waren dies die Schützen des Freischütz Wathlingen. Ein Team, das uns bereits aus Zweitliga Zeiten bekannt ist und mit dem wir uns schon viele enge Matches geliefert haben. Pünktlich um 17 Uhr 30 läuteten die Glocken und die Stände wurden begleitet vom Song „Hells Bells“ und einem lautstarken Publikum durch die Schützen belegt. Gute Gäste wie wir sind, haben unsere 15 Schlachtenbummler das heimische Publikum unterstützt und nicht selten auch übertroffen. Nach unserem Heimwettkampf definitiv die zweitbeste Stimmung der Saison und für uns Schützen und Betreuer bereits der erste gefühlte Sieg. An der Schießlinie war zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nichts erreicht, so dass um 18 Uhr das fünfzig minütige Herzrasen wieder losgehen sollte. Wie so oft in dieser Saison entwickelte sich ein Krimi sondergleichen.

Nach der ersten absolvierten Serie zeigte die Anzeigetafel eine knappe 3 zu 1 Führung für Wathlingen an. An Position 1 gab es einen Gleichstand zwischen Maik Ritter und dem Briten Kristian Callaghan, Marcel Stürken und Michael Broers lagen in ihren Partien denkbar knapp nur einen Ring zurück. Anders sah es an Position 3 aus, wo Dennis Grünhoff überhaupt nicht in den Wettkampf kam und bereits nach zehn Schuss mit sieben Ringen zurücklag. Eine Riesenhypothek für den Wettkampf. Eike Frerichs dagegen konnte sich in Serie 1 einen komfortablen Vorsprung von vier Ringen erschießen. Im Folgenden blieb der Wettkampf spannend, zeigte aber zunächst stets eine Führung für Wathlingen an. Zu Beginn der vierten Serie drehte sich jedoch der Wettkampf und zur Freude der Leegmoorer Fans und des Betreuerstabs leuchteten drei gelbe Punkte bei den Leegmoorer Schützen. 3 zu 2 in Führung gegangen, dass musste doch einfach klappen. Der Klassenerhalt in greifbarer Nähe, allen stockte der Atem. Zum Entsetzen der Fans, der Betreuer und auch der Schützen klappte nur noch wenig. Obwohl Maik Ritter und Marcel Stürken mit starken Serien von 98 und 96 ihren Wettkampf beendeten, reichte es an den Positionen 1 und 2 nicht zu Einzelpunkten, zu stark waren dieses Mal ihre Gegner. Auch Dennis Grünhoff und Michael Broers konnten trotz der schwachen Leistungen ihrer Kontrahenten keine Einzelpunkte erreichen, mit 362 bzw. 360 blieben sie dabei deutlich unter ihrem Leistungspotential. Trotz der komfortablen Ausgangssituation zu Beginn der letzten Serie ging es nunmehr längst nur noch um Schadensbegrenzung. Zumindest ein Einzelpunkt sollte es sein. Eike Frerichs blieb auch konzentriert und schoss in der vierten Serie gut. Seine Gegnerin zeigte in dieser Serie jedoch eine Weltklasseleistung und erreichte 99 Ringe in der Schlussserie. Sensationell stark und zudem auch vor Eike den Wettkampf beendet. Mit einer zehn im 40. Schuss hätte Eike noch ein Stechen für uns erreichen können, aber wie sollte es anders sein, eine 9,9 reichte nicht. Von Himmel hochjauchzend bis zum Tode betrübt in knapp acht Minuten. 0 zu 5 verloren, die Vorentscheidung im Kampf um den Klassenerhalt verpasst und auf unsere Kontrahenten jeweils einen Einzelpunkt verloren, da diese „nur“ 1 zu 4 verloren hatten.

Nach dieser herben Niederlage fiel es uns schwer, der Einladung des Gastgebers zum gemeinsamen Essen mit „fast“ allen Vereinen teilzunehmen. Aber auch das gehört zum Sport dazu und vielleicht war etwas Ablenkung auch genau das richtige für den Showdown am Sonntagmorgen.

05.01.2020:

Am Sonntagmorgen 10 Uhr war es dann soweit. Der Auftrag war klar, heute hieß es möglichst viele Einzelpunkte für den Klassenerhalt sichern, damit unsere Kontrahenten selbst bei einem eigenen Sieg nicht mehr an uns vorbeiziehen können. Leichter gesagt als getan, hatte unser Gegner der SV Bassum 1848 doch ein eigenes Ziel, den Einzug ins Viertelfinale. Wie bereits am Vortag durften unsere Schützen auf unsere Fans zählen, die Unterstützung war wieder famos. Genauso wie am Vortag sollte es aber auch am Sonntagmorgen nicht an Dramatik fehlen. Welches Wort passt am besten? Herzschlagfinale?! Doch, passt.

Zwischenstand Serie 1:                2 zu 2, eine Begegnung unentschieden

Zwischenstand Serie 2:                3 zu 2 für Leegmoor
                                                                              à drei Begegnungen mit drei Ringen Differenz

                                                                              à ein Duell mit einem Ring Differenz

Zwischenstand Serie 3:                3 zu 2 für Leegmoor
                                                                              à Wechsel der Führung in zwei Begegnungen

                                                                              à ein Duell mit einem Ring Differenz, zwei mit drei Ringen

                                                                              à 99 Ringe von Eike Frerichs (Weltklasse)

Somit ging es im entscheidenden Wettkampf der Saison mit einer denkbar knappen 3 zu 2 Führung in die letzte Serie. Als erster Leegmoorer Schütze verließ Maik Ritter seinen Stand. Mit erhobener Faust feierte er seinen Sieg und den ersten Einzelpunkt. Michael Broers dagegen musste seinen Einzelpunkt an Position 5 an den Bassumer Schützen abgeben und auch Marcel Stürken konnte trotz seiner tollen Leistung von 376 Ringen keinen Sieg erringen, da sein Gegner Dennis Rother noch einen Ring mehr erzielen konnte. 2 zu 1 für Bassum. An Position 3 führte Dennis Grünhoff in seiner Begegnung Mitte der vierten Serie komfortabel, doch fünf Minuten vor Schluss ging ein Raunen durchs Publikum. Eine 6 bei Dennis! Auf einmal war wieder alles offen. Nachdem zunächst eine 10 und eine 9 folgten beruhigten sich die Nerven ein wenig. 7! Der nächste Schock für Schütze, Betreuer und Fans. Vor dem letzten Schuss war somit eine 9 für den Einzelpunkt und den Ausgleich zum 2 zu 2 erforderlich. Gespanntes Warten…, da war sie. Eine solide 9 reichte aus und der zweite Einzelpunkt war erreicht. Damit höchstwahrscheinlich auch der Klassenerhalt, da Brühl im parallelen Wettkampf 1 zu 4 verloren hatte und Uetze nur noch ein 5 zu 0 Sieg für den Klassenerhalt reichen würden, aber nun wollten wir mehr. Da Eike durch seine Weltklasse-Serie von 99 Ringen (scheinbar hatte er sich am Vortag etwas bei seiner Gegnerin abgeguckt, wir erinnern uns, 99 Ringe gab es schon an diesem Wochenende) ebenfalls einen komfortablen Vorsprung in der letzten Serie hatte, durfte eigentlich nichts schiefgehen. Tat es aber trotzdem und Schuss für Schuss schmolz der Vorsprung dahin. Nach 38 Schuss würden 17 Ringe für den direkten Sieg und vorzeitigen Klassenerhalt ausreichen. Ist doch machbar. Ist es auch, heute aber nicht. Zwei Achten zum Wettkampfende sorgten dafür, dass ein Stechen den Sieg und den vorzeitigen Klassenerhalt entscheiden musste. Nun musste es Eike also im Stechen richten. Wäre es durch unsere Fans nicht so laut in der Halle gewesen, man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Aber Leise können wir Leegmoorer nicht, also hörte man sie nicht. Nach einer kurzen Zeit der Vorbereitung kam es schlussendlich zum Showdown. 9 zu 7, Punkt für Eike, Klassenerhalt für Leegmoor!!! Sekunden nach Abgabe des Schusses (Eike hatte gerade noch Zeit, Sicherheit herzustellen (-; ) begruben wir Eike unter uns und feierten ausgelassen den Sieg und den Klassenerhalt aus eigener Kraft. Genau das wollten wir erreichen und nicht auf andere mehr angewiesen sein. Riesen Erleichterung überall und unbändige Freude durchströmte die Leegmoorer Schützen, aber auch unsere Fans, denen der letzte Absatz dieses Berichts gewidmet ist.

Das uns insgesamt 15 Personen zu unserem letzten Wettkampf begleiteten und dadurch das Finale zu unserem zweiten Heimwettkampf machten, wir Schützen und Betreuer können es immer noch nicht in Worte fassen. Vielen Dank an euch alle, im Besonderen aber an unseren Förderverein und natürlich an unsere Partner und Kinder, die uns jedes zweite Wochenende dabei unterstützen, diesen tollen Sport auszuüben. Auch, oder vor allem durch euch dürfen wir nun im Herbst in unsere fünfte Saison in der höchsten deutschen Klasse gehen. Danke, Euer Team Bundesliga!

Bericht Andreas Slink

Ergebnisliste hier.

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