Der 64. Deutsche Schützentag in Schwäbisch Gmünd stand im Zeichen bedeutender Weichenstellungen für die Zukunft des deutschen Schieß- und Bogensports. Neben strukturellen und finanziellen Themen rückte vor allem die Wahl des neuen Präsidiums in den Mittelpunkt – mit klaren Ergebnissen.
Volker Kächele wurde am Samstag von den Delegierten in das Präsidium des Deutschen Schützenbundes gewählt. Mit 79% der Stimmen setzte er sich deutlich gegen Stephan Thon, Präsident des Thüringer Schützenbundes, durch. Seine Wahl wurde von zahlreichen Landesverbänden getragen, auch viele Sportfunktionäre aus dem gesamten Bundesgebiet hatten sich im Vorfeld hinter seine Kandidatur gestellt.
Kächele gilt damit als zentrale Figur im deutschen Schieß- und Bogensport. Das Amt des Vizepräsidenten Sport vereint strategische Verantwortung, fachliche Leitung und die Gestaltung des deutschen Schieß- und Bogensports auf nationaler Ebene. Der 57-Jährige bringt fundierte Erfahrung aus Vereinsarbeit, Landesstruktur und internationalem Sportbetrieb mit. Als Landessportleiter und Geschäftsführer des drittgrößten Landesverbandes im DSB hat er in den vergangenen Jahren erfolgreich sowohl ehren- als auch hauptamtliche Perspektiven vereint. Bei den Paralympischen Spielen in Tokio war er als internationaler Kampfrichter im Einsatz.
Als zentrale Aufgabe sieht Kächele die Weiterentwicklung des Amts: "Die anstehenden Aufgaben können nur gemeinsam gemeistert werden – getragen von ehrenamtlichen Funktionären und einem starken Hauptamt in der Bundesgeschäftsstelle." Zugleich kündigte er eine vollständige Neufassung der Sportordnung an – "schlanker, verständlicher, praxisnäher", so der frisch gewählte Vizepräsident.
Ein weiteres Ziel sei die Stärkung der Zusammenarbeit mit den anderen anerkannten Schießsportverbänden in Deutschland sowie der internationale Austausch mit Organisationen wie ISSF, World Archery und World Shooting Para Sport. "Sport funktioniert nicht im Alleingang – sie braucht Vernetzung, Vertrauen und gemeinsame Perspektiven", so Kächele.