NWDSD 64. Landesschützentag in Cuxhaven - Delegiertentag – Gegen den Mitgliederrückgang werde man angehen – Stolz aber auf das sein, was man erreicht habe.

Tag. I P1030376Einiges war erledigt worden in den ersten beiden Tagen der Zusammenkunft im Rahmen des Landeschützentages. Wichtige Vorentscheidungen waren auf der Gesamtpräsidiumssitzung am Freitag besprochen und auch wohl zur Zufriedenheit fast aller Teilnehmer vereinbart worden. Alle waren doch bereit, trotz der nicht leichten Situation des Verbandes, mit einem ruhigen Delegiertentag Zeichen für einen Aufbruch zu setzen.  

Nun hieß es, Rechenschaft abzulegen durch das Präsidium beim Delegiertentag.

Präsident Jonny Otten eröffnete den Delegiertentag und brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass alle das Motto, was der ausrichtende Bezirk vorgegeben hatte – nämlich „All tosomen“, beherzigen und sachlich und vor allem fair mit einander umgehen. Begrüßen konnte er die Delegierten aus dem Bereich des Verbandes. Eben doch wichtig für alle, an der Delegiertentagung teilzunehmen. Auch konnte der Präsident die vielen  Vertreter der befreundeten Landesverbände und Vertreter der Industrie begrüßen. Sein besonderer Gruß galt DSB Präsident Heinz-Helmut Fischer, der auch an der Delegiertenversammlung teilnahm. Viele waren vielleicht auch geblieben, um zu hören wie der Verband da steht und nicht dem glauben will, was böse Zungen verbreiten.

Nach Abhandlung formaler Dinge gab dann NWDSB Präsident Jonny Otten seinen Bericht  ab:

Tag. II P1030380„Das Jahr 2015 ist zu Ende – Es hat uns sehr viel Anstrengung gekostet, um den Ausbau des LLZ weiter voran zu bringen. Leider sind wir nicht so vorangekommen, wie wir es uns gedacht haben und es sind immer wieder Hindernisse in den Weg gelegt worden, mit denen wir fertig werden müssen.“ So begann er seinen Bericht.

Man kämpfe derzeit eben um die Fertigstellung der Halle 2 mit den KK Anlagen. Vergessen dürfe man aber nicht, was schon alles fertig gestellt wurde.

Interessierte Schützenschwestern und Schützenbrüder, die sich die Anlage angesehen haben seien rundum begeistert. Und alle, die das Image in den Dreck ziehen, hätten sich nie intensiv damit befasst, sondern reden und schreiben nur negativ. Das stöße bei vielen Mitstreitern auf Unverständnis und ist keineswegs hilfreich.

Große Sorgen bereite der Mitgliederrückgang. Man haben den letzten 2 Jahren viele Vereine verloren mit über 20.000 Mitgliedern. Die Hauptprobleme liegen in 2 Bezirken und sei teilweise von unseren verantwortlichen Funktionären befürwortet worden. So seien Vereine ausgetreten und die die Sport treiben wollen sollen über Schießsportgemeinschaften wieder aufgenommen werden. Das sei ein klarer Verstoß gegen die NW-Satzung. Und man werde sich dagegen wehren mit allen zur Verfügung stehenden Rechtsmitteln. Hier hoffe man auf Unterstützung nicht nur vom DSB. Denn wenn das Schule mache wäre das ein Schaden für das gesamte Schützenwesen und letztendlich für den gesamten Sport. Das dürfe keiner wollen.

Diesen Mitgliederschwund könne man nicht lange überstehen. Da hänge einfach zu viel dran. Da könnte das Projekt „Ziel im Visier – Zukunft Schützenverein“ auch helfen, wenn eben alle mitmachen. „Wir müssen nur den Ernst der Lage richtig einschätzen. Wenn diese Entwicklung sich fortsetzt, wird es viele Vereine in 20 Jahren nicht mehr geben.“

Das Schützenwesen im Nordwestdeutschen Schützenbund sei ein Stück unserer Volkskultur. Man vereinige Traditionsbewusstsein mit Sportsgeist und Leistungsbereitschaft, und dass nicht nur bei Wettkämpfen. Insgesamt sei der LV eine starke Gemeinschaft und eine Stärkung des Deutschen Schützenwesens und des Schützenwesens in der gesamten Welt.

Alles was ehrenamtlich geleistet wird, verdient besondere Anerkennung und allen Verantwortlichen gratulierte er auch dazu von ganzem Herzen.

„Möge die Entwicklung in unserem Verband viele weitere Jahre Bestand haben und ausgebaut werden, dann werden wir alle davon profitieren und noch viele Begegnungen dieser Art feiern können.

Wir sollten gemeinsam die Zukunft gestalten; denn diese müssen wir im Kopf und vor Augen haben. Die Vergangenheit müssen wir kennen und in den Akten haben.“

Eine Talentförderung in der Breite sei eine entscheidende Voraussetzung für einen erfolgreichen Spitzensport. Es sei wichtig, dass in den Vereinen eine gute Jugendarbeit geleistet wird, die dann hoffen lässt, dass die Schützen aus dem LV weiterhin zu den internationalen Erfolgen des DSB beitragen können. Wenn es uns nicht gelänge, Kinder und Jugendliche für den Schießsport zu begeistern, dann brauchen man keine großen Hoffnungen auf Top-Ergebnisse und Titel bei den Olympischen Spielen zu machen.

Man müsse auch immer an die Zukunft des Schießsports denken, denn olympische Medaillen seien nicht nur für die Sportförderung wichtig, sondern sie hätten Einfluss auf die Meinung zum Schießsport.

Gute Zusammenarbeit konnte er im letzten Jahr innerhalb des Präsidiums und im Gesamtpräsidium feststellen. Im Vordergrund standen immer die Aufgaben der Vereine zu vertreten. Zahlreiche Vereine wurden bei Jubiläen, Fahnenweihen oder Sportstätteneinweihungen besucht. Ebenso habe man sich von der Arbeit der Vereine im sportlichen Bereich überzeugen können. Schön war mit anzusehen, mit welchem Engagement und mit welchen neuen Ideen einzelne Vereine ihre Aktivitäten gestaltet und umgesetzt haben. Besonders auch am Wochenende der Schützenvereine.

Über die eigenen Aktivitäten könnten sich alle über die Sportberichte informieren. Bei den DM war man gut vertreten und die Erfolge sind wesentlich besser geworden, wie bei der Sportlerehrung am Morgen zu vernehmen war. 36 Medaillen bei der DM errungen und im Ranking der Landesverbände Platz 6 erreicht! Dennoch müsse man daran arbeiten den Anteil zu erhalten bzw. ausbauen im Interesse der aktiven Schützinnen und Schützen.

„Alles was wir leisten wird ehrenamtlich erledigt. Ehrenamtliche Mitarbeiter sind ein wertvolles Gut und ohne diese Leistungen werden wir niemals auskommen. Darum danke ich allen, die an dem Geschehen unseres LV teilgenommen haben. Und ich danke auch denen, die sich freiwillig melden und bereit sind Aufgaben zu übernehmen oder in Projekten mitarbeiten wollen. Dank geht auch an die hauptberuflichen Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle, die neben der Arbeit noch eine Menge ehrenamtliche Tätigkeiten draufsetzen. Hoffen wir, dass sich dieser Trend fortsetzt.“

Er schloß seine Ausführungen mit der Feststellung:

„Wir Sportschützen haben allen Grund, stolz auf das Erreichte zu sein und mit Optimismus nach vorne zu blicken. Lassen Sie uns selbstbewusst in die Zukunft gehen und mit unserer Aktion Ziel-im-Visier, in den kommenden Jahren den Bestand des Schützenwesens in Deutschland mit seinem gesellschaftlichen Engagement für unser Gemeinwesen für die Zukunft sichern.“

Tag. III P1030386Schatzmeister Dierk Warnken nahm zu den Finanzen des Verbandes und der vorliegenden Bilanz eingehend Stellung und gab die erforderlichen Erklärungen dazu ab. Gerne hätte er berichtete, dass die Bautätigkeiten wieder aufgenommen werden konnten. Doch insgesamt könne man, wenn die Mitgliederzahlen beständig bleiben, doch etwas ruhiger in die Zuku'nnft sehen. Man konnte einen guten Abschluss vorlegen. Nachfragen aus der Versammlung wurden von ihm beantwortet und er bot zusätzlich an, bei Rückfragen das in der Geschäftsstelle persönlich zu beantworten. Er gab den Delegierten mit auf dem Weg, welche Leistungen dieser Verband – das sind wir doch alle – in den letzten Jahren geleistet habe. Die Zahlen sind eben beeindruckend und das sollten die Kritiker mal verbreiten und nicht immer nur treten. Er schloss seine Ausführungen mit der Bitte:

„Lasst uns endlich wieder alle an einen Strang ziehen - und vor Allem – in eine Richtung!!    -- Und das brachte er in plattdeutscher Sprache zum Besten --

Landessportleiter  Heinz Otten

Heinz Otten P1030249 Zuerst verwies er auf die Festschrift zum Delegiertentag und legte jedem an Herz, diese, und vor allen Dingen die Sportberichte, intensiv zu lesen. Auf 18 Seiten sind die Berichte des Sports niedergeschrieben. Die Erfolge kämen nicht von ungefähr, sondern seien erarbeitet von den Sportlern, Trainern und den Organisatoren des Verbandes. Man habe ja schon wieder die ersten Erfolge zu verzeichnen bei der DM der Bogenschützen in der Halle. Auch bei den Sportlern mit Behinderung hoffe man mit Elke Seeliger, dass sie den Sprung zur Olympiade nach Rio schaffe.

Abschließend unterstrich er, dass sich die Sportvertreter und Sportler im NWDSB wohlfühlen und keinen Wechsel in einen anderen Verband anstreben, sondern nur für unsern Sport im NWDSB da sein, arbeiten und trainieren wollen. Sein Dank galt allen Sportlern, Trainern und Helfern aus Familie, Verein und Verband.

Die meisten Präsidiumsmitglieder  verzichteten mit Hinweis auf die Berichte in der Festschrift auf weitere Ausführungen. Nach dem Bericht der Kassenprüfer beantragten diese die Entlastung von Präsidium und Gesamtpräsidium, diesen folgten die Delegierten mit überwältigender Mehrheit.

Wahlen:

Zur Wahl standen u. a. die Referenten Pistole und Aus- und Fortbildung. Leider konnte für beide Positionen keine Mitarbeiter gefunden werden.

Durch den Verzicht und Rücktritt von Luise Heydecke aus gesundheitlichen Gründen als Landesdamenleiterin war diese Position neu zu besetzen. Elisabeth Eckardt und Renate Viebrock bewarben sich um dieses Amt. Elisabeth Eckardt konnte knapp die Mehrheit der Stimmen (76:70) auf sich vereinigen und nahm das Amt an. Renate Viebrock wurde anschließend einstimmig zur Stellvertr. Damenleiterin gewählt. Auch sie nahm die Wahl an.

Es folgte der Bericht zum LLZ durch Vizepräsident Peter Wiechmann, der noch einmal aufzählte, was fertig ist. Die Arbeit bei der Halle 2 mit den KK Anlagen zu beginnen, mussten am Jahresanfang durch Änderungen der Vorschriften neu überarbeitet werden. Man warte auf die Angebote von Firmen. Alle sind mit der Situation nicht zufrieden, jedoch die Gesetze und Vorschriften müssen eben eingehalten werden. Man wolle und werde auch versuchen, eben doch mit den wenigsten Kosten alles fertigzustellen. Fragen aus dem Bezirk Bremerhaven konnten in dem Zusammenhang eben nicht so beantwortet werden, wie sie es gerne gehabt hätten. Kosten konnten eben nicht genannt werden. Schatzmeister Dierk Warnken betonte, dass die Finanzierung stehe trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten.

Beim Bericht aus dem SBN war Jonny Otten doch sehr kritisch. Es gab doch nicht die gewünschte Einigkeit im Vorstand. Man wünsche sich, dass viele Vereine dem LSB beitreten, so wären dann auch die finanziellen Mittel für den NWDSB größer. Auch erwarte er eine bessere Zusammenarbeit im Umgang miteinander und Aufnahme von Vereinen aus den Nachbarverbänden könne nicht angehen. Bei Anfragen habe man sich gegenseitig zu informieren. Gut war die Zusammenarbeit bei der Bezuschussung der elektronischen Anlagen durch den Landessportbund. Auch hier wäre „All tosomen“ angebracht.

Für die Ausrichtung des Schützentages 2018 hatte sich auf der Gesamtpräsidiumssitzung am Vortag leider kein Bezirk beworben (eigentlich wäre Bremerhaven-Wesermünde lt. Reihenfolge als Bezirk vorgesehen). Vizepräsident Stefan von Aschwege stelle den Antrag auf Ausrichtung des NWDSB Tages 2018 durch den Oldenburger Schützenbund. Die Delegierten stimmten zu und bedachten diese Entscheidung mit Beifall.

Der Bremer Schützenbund lud dann alle rechtherzlich zum 65. Delegiertentag nach Bremen ein. Voraussichtlicher Termin 21.-22.4. 2017.

Präsident Jonny Otten bedankte sich für das Faire miteinander. Nach dem Motto des Schützentages könne man zusammen viel erreichen.

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