Vom 18.-20. Juli 2025 fanden die Deutschen Meisterschaften Vorderlader statt.
Auch in diesem Jahr traten die Kugelschützen in Hannover, die Wurfscheibenschützen in Wiesbaden an. Das Wetter an den drei Wettkampftagen – wie die Wettkämpfe abwechslungsreich: Von eiskalt des nachts bis schwül warmer Backofen mit Temperarturen an die 30 Grad spätnachmittags.
Und wie in letzten Jahr konnten einige beachtenswerte Platzierungen erreicht werden:
Monja Lingemann - In dieser Saison mit neuer Scheibenbüchse - Tiroler Schaft, Büchsenmacher Ekkehard Krämer/Selm - startend, gelang ihr mit 47 und 49 Ringen ein fulminanter Auftakt, in der Schlußserie 45 Ringe summierten sich zu 141 Ringen und das bedeutete Platz vier mit ebensolchen Abstand zur Erstplatzierten.
Ihre Mutter Martina (Scheibenbüchse Pedersoli Bristlen) verbuchte mit 137 Ringen Platz 7 Damen II.
Genau andersherum lief es bei Norbert Ruschke, der Vorjahresfünfte, starte mit einer „8“ im ersten Schuss, fing sich und steigerte sich von Serie zu Serie – und mit einer „10“ als Abschluss aus seinem Schweizer Scheibenbüchse - Replika Rolf Wolf - summierte es sich auf 142 Ringe - ebenfalls Platz vier Herren IV – und wie im Vorjahr bei Ringgleichheit vorne liegend.
Letztlich „schrammten“ beide denkbar knapp an einem Medaillen Erfolg vorbei.
Norbert startet zudem mit dem Perkussions-Dienstgewehr und dem Steinschlossgewehr – beide 50 Meter stehend. Im Steinschlossgewehr gelang ihm mit 139 Ringe eine neue persönliche Bestleistung - Platz 10 Herren III.
Im Langwaffenbereich gehört auch Christoph Storck seit Jahren zu den Leistungsträgern, diesmal konnte er fünf Qualifikationen verbuchen. Kurz nach seinem Geburtstag stand auch ein Platz in den Medaillenrängen auf dem Wunschzettel, doch diesmal handicapten sowohl Rückenbeschwerden als auch Ausrüstungsprobleme sein Leistungsvermögen. So blieb es bei Platzierungen im vorderen Drittel.
Jürgen Bödeker, zum zweiten Mal dabei, diesmal gleich mit drei Langwaffenstarts, bestätigte mit Platzierung im Mittelfeld sein Leistungsniveau.
Insgesamt starteten 11 Schützen aus vier Vereinen - SV Lustgarten Osnabrück, SV Strange-Buchhorst, PSC Leer und SSV Meppen - des Landesverbandes in Hannover.
Neben den vier Perkussionsgewehrwettbewerben starten die teilnehmenden Schützen auch mit der Muskete, dem Steinschlossgewehr 50 und 100 Meter sowie mit der Perkussionspistole – darunter mit Rolf Fourné (SSV Meppen) der älteste Aktive.
Wurfscheibe: Auch hier neues Material
Perkussionsflinte
Zum Auftakt startete auch Dirk Willms (Haren) mit einer neuen, gebraucht gekauften Perkussionsflinte. Das beinhaltete jedoch keinen Modellwechsel, Dirk blieb dem schon bewährten Mortimer Modell von Pedersoli (Replika/Nachbau) treu. Nun, auch bei industrieller Fertigung gibt’s bei gleichen Modellen auch schon mal leichte Unterschiede.
So liegt bei diesem Exemplar der Schaft deutlich besser – laut Dirk fast wie sein Favorit, die Steinschlossflinte ebenfalls Mortimer Replika von Pedersoli.
Zur Auftaktserie gelangen dann 20 Treffer, in der zweiten waren es noch zwei mehr. Zum Schluss 41 Scheiben – und Platz 14. Damit direkt vor seinem Mannschaftkollegen Roland Robben, der mit 19 und 22 Scheiben ebenfalls 41 Treffer verzeichnete. Als dritter im Bunde fungierte diesmal Günter Hörmeyer: zu dessen 17 Treffer Auftaktserie summierten sich nochmals 22 Scheiben zu einem Endstand von 39.
Mit einem Mannschaftsgesamtergebnis von 122 Scheiben sicherte sich die Mannschaft des Hegerings Haren Platz vier vor dem treffergleichen Team Viernheim 1.
Andererseits mehr als deutlich der Abstand zu den Medaillenplätzen: Bronze ging mit 131 an das Pforzheim 1 Team, Silber mit 134 an Donau-Wald II und Gold sicherte sich mit superstarken 139 das Team von Donau-Wald I –und das bedeutet auch der DM Rekord eingestellt!
Die Konkurrenz also in überragender Form – insbesondere Familie Grübl (Sabrina Rager und Armin) und wie immer Franz Lotspeich.
Für das Harener Team war es klar, es würde ein harter Tag mit der Steinschlossflinte am Samstag werden.
Andererseits war „das Feuerzeug“ immer die Domäne des Haren-Teams. Da Altmeister Alfred Bloem in beiden Wettbewerben als Einzelschütze antrat, startete das Team diesmal in gleicher Besetzung Hörmeyer, Robben und Willms.
Mit 17 und 21 Treffern - Gesamt 38 - zeigte Günter Hörmeyer überraschende Leistungskonstanz – Platz 10, während Roland Robben seinen Wettkampf mit 35 Treffern beenden konnte. Beides eine gute Grundlage, die mit Dirk Willms 43 Treffern in einer Mannschafts-Silbermedaille mündete.
Im Einzel war Nationalkader-Stammschütze Franz Lotspeich (Sulzdorf) mit 47 Treffen Top vor Pforzheims Ralf Marek (44 T). Mit nur einem Treffer Abstand folgten der Quickborner Uwe Heincker und kein anderer als Dirk Willms. Und das bedeutete wieso oft für Dirk Stechen – am Ende 7 zu 6 für Dirk.
Der Kommentar von Dirk dazu: "Der Gewinn von Bronze ist mental ein wichtiger Schritt für die EM in Portugal."
Jetzt Anfang August in Fervenca, Barcelos schließt sich für Dirk hier auch ein persönlicher Kreis: Ist es doch der Ort, an dem seine internationale Karriere vor gut 10 Jahren startete.
Anmerkung des Autors:
Beim Schreiben dieser Zeilen ist Dirk bereits in Portugal.
Bericht und Bilder: Rainer Thamm